Homo Digitalis: Können uns Maschinen glücklich machen?

Was bedeutet Lebensqualität in Zeiten der digitalen Transformation? Und wie können wir Digitalisierung zum Wohl der Gesellschaft gestalten? Diesen Fragen ging Hubert Österle, emeritierter Professor für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen und Unternehmer, in seinem Vortrag am 10. September 2019 nach.

Hubert Österle, emeritierter Professor für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen und Unternehmer

Ausgangspunkt seiner Überlegungen bilden technologische Entwicklungen und der exponentielle Anstieg des Erfassens, Sammelns und Auswertens von Daten aus allen Lebensbereichen. Was unsere Entscheidungen leitet und welche grundlegenden Bedürfnisse uns als Menschen bewegen, zeigte Österle anhand eines Netzwerkmodells auf. „Menschen sind lernende Systeme“, stellte er dabei fest: „Jede Wahrnehmung zahlt auf unsere Bedürfnisse ein und jede Wahrnehmung bringt uns weiter. Die Summe der positiven wie negativen Gefühle ist das, was Lebensqualität ausmacht.“ Das Streben nach Glück und des Sich-Wohlfühlens gelte für alle gesellschaftlichen Gruppen – auch in einer digitalisierten Welt. Doch wenn Maschinen uns empfehlen, was wir tun sollen, können sie auch wissen, was uns gut tut? Die Digitalisierung müsse daher am Wohl der Menschen ausgerichtet sein. Österle plädierte für die Einführung der Disziplin „Life Engineering“, die das Glück systematisch erforscht und zu besseren digitalen Lösungen beiträgt.

Die Teilnehmer bringen ihre Sichtweisen des Themas ein.

Dass dieses Thema viele Menschen bewegt, zeigte das große Interesse an der Veranstaltung, die schon früh ausgebucht war. Vor Ort waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, ihre Perspektive auf das Thema einbringen. Bei der Frage nach der Nutzung von Technologie zum Wohle des Menschen zeigten sich drei zentrale Anliegen, die in die anschließende Diskussion eingebracht wurden:

  • Sicherheit und Kontrolle,
  • Erleichterung im Alltag und Bewältigung der großen Herausforderungen sowie eine
  • nutzerorientierte und partizipative Gestaltung.

Diese Themen und Fragen laden über die Veranstaltung hinaus zur Reflexion ein und werden vom bidt weiter als Anstöße zum Dialog aufgegriffen.

Mehr zum Thema im Buch von Hubert Österle: Life Engineering. Machine Intelligence and Quality of Life, Springer Verlag